Kaum ein Thema beschäftigt Hundehalter mehr als die artgerechte Ernährung ihres Hundes, schließlich will man alles richtig machen. Die Stammesgeschichte des Hundes führt auf den Wolf zurück, daher kommt oft die Frage auf, warum man Hunde nicht einfach ausschließlich mit Fleisch füttern kann.
Aus Ernährungsphysiologischer Sicht wäre das tatsächlich falsch gedacht, denn zum einen frisst auch der Wolf nicht nur das Fleisch der Beutetiere, sondern auch deren Knochen, Innereien und auch pflanzliche Nahrung wie Wurzeln oder Beeren. Zum anderen hat sich der Hund evolutiv stark weiterentwickelt und dem Menschen angepasst, sodass er Kohlenhydrate viel besser verwerten kann als sein Vorfahre. Der Proteinbedarf ist allerdings etwa doppelt so hoch wie beim Menschen. Aber auch zu viel Protein kann schaden, denn dabei fallen Stickstoffverbindungen an, die der Körper aufwändig über die Nieren ausscheiden muss. Dadurch werden sie vermehrt belastet. Kohlenhydrate als Energiequelle sind ebenso essenziell und belasten den Stoffwechsel weniger – vorausgesetzt sie sind ausreichend komplex aufgebaut, um den Blutzuckerspiegel nicht zu schnell hochzutreiben. Daher eignen sich pflanzliche Produkte gut, um diese Kohlenhydrate bereit zu stellen, aber auch um ebenso wichtige Faserstoffe zu liefern, die für eine gute Verdauung wichtig sind. Auch viele Mineralien und Vitamine finden sich in pflanzlichen Nahrungsmitteln, die im Fleisch nicht enthalten sind.
Der gefährliche Trend der immer höheren Proteingehalte im Futter sind zwar eine Geschichte, die sich gut vermarkten lässt, aber leider auch ebenso bedenklich. Daher achten Sie bei der Fütterung auf eine ausgewogene Ration, die nicht nur aus Fleisch besteht.